Geschichte

Historisches zum Schulhaus Langenhard

Die langjährige Lehrerin Elisbeth Vonwiller hat kurz vor ihrer Pensionierung die Geschichte des Schulhauses Langenhard zusammengefasst.

Spätes 17. Jahrhundert bis frühes 20. Jahrhundert

Seit 1688 wurde in verschiedenen Privathäusern Unterricht gehalten, so zum Beispiel in der Sunnehalde Unterlangenhard (Das Haus gehört heute Familie Ott). In den 1820 Jahren wurde ein eigener Bau notwendig. Nach längeren Streitereien zwischen Ober- und Unterlangenhard hielt die kantonale Erziehungsbehörde die beiden Dörfer an, die Schule an dem von Unterlangenhard angebotenen Platz, dem heutigen Schulstandort zu bauen. Dies geschah 1829. 1873/74 wurde es durch einen Neubau mit einer Lehrerwohnung ersetzt. Ca. 1930/40 wurde an das bisherige Schulhaus ein Anbau angebracht.

Schulhaus Langenhard mit Jahreszahlen beschriftet

Mittleres 20. Jahrhundert bis heute

Die Geschichte der Glocke und des Uhrwerks

Am 13. Januar 1952 wurde von den Zeller Kirchbürgern beschlossen, das Türmchen samt Glocken vom alten Schulhaus Kollbrunn, dem heutigen alten Kindergarten, nach Langenhard zu verpflanzen. In Kollbrunn wurden der Turm und die Glocken nicht mehr gebraucht, da das Schulhaus seit dem Bau der Kirche nicht mehr als Gottesdienstort diente. Einzig die grösste Glocke wurde in das Geläute der Kirche übernommen.

So wurden dann die beiden Glocken, die in Aarau bei der Firma Rüetschi restauriert worden waren, unter grosser Anteilnahme des ganzen Dorfes feierlich ins Türmchen des Schulhauses Langenhard aufgezogen. Die heutige Wirtin des Restaurant Obstgarten war als Erstklässlerin dabei.

Seit dieser Zeit läutete Lehrer Bischofberger, der im Schulhaus Langenhard alle Klassen unterrichtete, die Glocken bei Hochzeiten und Beerdigungen. Das Uhrwerk gab die Zeit an, wobei die grosse Glocke jeweils zur Stunde und die kleine zur Viertelstunde läutete.
Nach dem plötzlichen Tod von Herrn Bischofberger begann Trudi Müller, die langjährige Hauswartin, jeweils an Silvester das alte Jahr aus- und das neue einzuläuten. Dies tat sie freiwillig, um die Nachbarn und Bekannten zu erfreuen.
Seit ca. 2 Jahren half ihr Fredi Marty, der heute in der Lehrerwohnung lebt. Er unterhält auch das Uhrwerk, richtet es jede Woche neu, ölt es einmal im Jahr. Den Schülern des Schulhauses erklärt er gerne und fachmännisch die verschiedenen Funktionen des Uhrwerkes. Die Firma Rüetschi führt alljährlich eine Revision am wunderschönen Uhrwerk durch.

Renovation des Schulhauses

Ca. 2006 drängte sich eine Renovation des Schulhauses auf, da über 40 Jahre nichts mehr gemacht worden war. Nach einem Tag der offenen Tür, an dem die Bevölkerung sich von der Notwendigkeit einer Renovation überzeugen konnte, stimmten die Stimmbürger der Renovation zu, die von Februar bis zum Sommer 2008 in die Tat umgesetzt wurde.
Unsere damalige Gesamtschule zügelte für ein halbes Jahr ins Hirsgarten nach Rikon. Was vom Schulmaterial nicht gebraucht wurde, lagerte vorübergehend im Zivilschutzraum.

Das Schulhaus Langenhard wurde wärmetechnisch und brandschutzmässig komplett saniert. Weiter wurden die sanitären Anlagen saniert und teilweise verlegt. Die Raumaufteilung wurde im Bereich Lehrerzimmer leicht verändert. Leider mussten wir wegen der Isolation des Gebäudes auf unseren Brunnen, der bis anhin die Front geziert hatte, verzichten.
Im September 2008 fand die Einweihung des renovierten Schulhauses in festlichem Rahmen statt. In der Festwirtschaft wurden wir vom Chörli Langenhard tatkräftig unterstützt.

Quellen
  • Geschichte der Gemeinde Zell, 1983
  • Tössthaler, 31.12.2004
  • Fotos: Alfred Marty/Ernst Huggler